Übersicht: Pflegekurse
Wer plötzlich einen Angehörigen pflegen muss oder sich einfach in weiser Voraussicht mit dem Thema Pflege intensiver auseinandersetzen möchte, kann sich in einem Pflegekurs informieren. Die Kosten übernimmt die Pflegeversicherung. In solchen Kursen werden nicht nur theoretische Aspekte zum Thema Pflege vermittelt, sondern auch praktische Techniken wie konkrete Handgriffe gezeigt und geübt.
Handfeste Unterstützung
Wer einen Angehörigen pflegerisch unterstützt, dem hilft es, neben bürokratischen Dingen auch die wichtigsten Handgriffe zu kennen. Letztere machen es leichter und angenehmer, eine pflegebedürftige Person zum Beispiel zu heben. Und zu wissen, was einem an finanzieller und pflegerischer Unterstützung zusteht, entspannt die Situation – zumindest ein klein wenig. In Deutschland haben alle Versicherten, gesetzlich wie privat, nach § 45 SGB XI Anspruch auf Pflegekurse.
Allgemeine Pflegekurse
Allgemeine Pflegekurse richten sich primär an Angehörige von Pflegebedürftigen ohne spezielle Krankheit sowie an Interessierte. Es werden Grundlagen der Pflege und allgemeines Wissen vermittelt. Das umfasst ein breites Themenspektrum rund um die Pflege, angefangen bei Informationen zu finanziellen und organisatorischen Hilfen und diverser Hilfsmittel über Tipps beispielsweise zur Körperpflege und dem Vermitteln konkreter Handgriffe bis zur Selbstfürsorge. Allgemeine Pflegekurse umfassen meist 8 bis 16 Stunden an mehreren Terminen. In der Regel können die Kursteilnehmer in der Kleingruppe vieles miteinander und aneinander praktisch üben, sich untereinander austauschen und Fragen stellen.
** Gut zu wissen:** Es gibt auch Online-Pflegekurse, die praktisch sind, wenn Du nicht so viel Zeit hast. Der Nachteil ist, dass Du online keine Handgriffe ausprobieren kannst. Außerdem kommst Du nicht so intensiv oder gar nicht in den Austausch mit anderen pflegenden Angehörigen. Wenn Dir das Üben und Austauschen wichtig ist, dann wähle deshalb besser einen Kurs vor Ort.
Spezielle Pflegekurse
Pflegekurse zu spezifischen Themen sind deutlich kompakter, da sie sich auf die besonderen Bedürfnisse in bestimmten Situationen fokussieren. In diesen Kursen wird Wissen vermittelt zu typischen Erkrankungen Pflegebedürftiger oder aber auch zu bestimmten Lebensumständen. Denn bei der Versorgung bei einer spezifischen Krankheit, etwa Arthrose, Krebs oder auch einer neurodegenerativen Erkrankung wie Alzheimer, sind spezielle Kenntnisse nützlich. Solche Kurse dauern meist nur wenige Stunden.
Pflegekurse daheim
In Kursen daheim kannst Du bestimmte Handgriffe direkt vor Ort lernen. Das hat den Vorteil, dass Ihr individuell auf Eure Bedürfnisse abgestimmt geschult werdet. Nachteil: Der Austausch mit anderen pflegenden Angehörigen fehlt.
Anbieter finden
Kurse gibt es bei unterschiedlichen Anbietern, in erster Linie bei Wohlfahrtsverbänden wie der Johanniter-Unfallhilfe. Doch auch manche Rehakliniken, Volkshochschulen sowie private Unternehmen bieten Pflegekurse an.
Du kannst Dich nach passenden Angeboten sowohl bei Deiner Pflegeversicherung als auch bei der Deines Angehörigen erkundigen. Da die Angebote der Versicherungen variieren können, hast Du so eine größere Auswahl. Auch bei Deinem örtlichen Pflegestützpunkt kannst Du Dich informieren, welche Kurse in Deiner Nähe stattfinden. Für Privatversicherte ist die „compass private pflegeberatung“ da.
Einen Kurs bei der Johanniter-Unfallhilfe kannst Du bald direkt hier buchen.
